Irgendwie steht unser USA-Urlaub unter keinem guten Stern. Nachdem wir bereits im Mai 2019 unseren Urlaub für unseren Trip im Mai 2020 eingereicht und den Camper gebucht haben sowie die Detailplanung im Juni stand, buchten wir im Juli 2019 unsere Flüge von Frankfurt nach San Francisco.
Im Dezember erhielten wir die Nachricht, dass der Flug nicht wie geplant mit einem A380 stattfinden soll sondern mit einer Boeing 747-8i. Das war der erste Dämpfer. Wir hatten uns tierisch darauf gefreut, einmal im Leben im A380 zu fliegen und dann auch noch auf dem oberen Deck. Da konnte uns auch der höhere Preis für die Sitzplatzreservierung nicht abschrecken. Gut, damit mussten wir uns also abfinden. Die Planung ging weiter.
Wir haben uns sämtliche Campingplätze rausgesucht und los ging es mit den Reservierungen. Bei einigen Plätzen stellte sich allerdings heraus, dass man manche frühestens 3 Monate vorher reservieren kann. Okay, Erinnerungen in den Kalender eingetragen, um ja keinen Tag zu spät zu kommen. Während der ersten Reservierungen spielte uns das Portal einen Streich. Obwohl wir beim Buchen peinlichst genau darauf geachtet haben, das richtige Datum auszuwählen, stand nachher in der Reservierungsbestätigung ein falsches Datum. Ich dachte erst, ich wäre total bescheuert und hatte mich verklickt. Aber es passierte bei zwei Plätzen. Eine kostenlose Änderung war natürlich nicht möglich. Und obwohl es nicht unser Fehler war, mussten wir jeweils 10 USD für die Stornierung zahlen. Wir haben uns zwar drüber geärgert, aber nach ein paar Tagen war es wieder vergessen. 20 USD bringen uns nicht um.
Im Laufe der nächsten Wochen wurden die nächsten Plätze reserviert bzw. hatten wir es vor. Man glaubt es kaum, 7 Monate vorher war bereits alles ausgebucht und wir mussten uns auf die Suche nach Alternativen machen, was Gott sei Dank auch klappte. Dann kam noch eine Hürde. Ausgerechnet zum Memorial Day-Wochenende (25.05.2020) würde unsere Route uns in den Yosemite Nationalpark führen und die geplante Zeit dort konnte nicht gebucht werden (Mindestdauer für Übernachtungen). Gut, buchen wir halt einen Tag mehr als geplant. Vielleicht brauchen wir den Tag auch, falls der Tioga-Pass zu der Zeit noch gesperrt sein sollte. Dafür würde dann Plan B greifen, direkte Weiterfahrt zum Lake Tahoe.

Ende Januar 2020 waren dann endlich alle Campingplätze und unsere Hotelaufenthalte am Anfang und am Ende der Reise in San Francisco gebucht. Alle bis auf einen. Der letzte Platz in San Francisco einen Tag vor Abgabe des Campers fehlt bis heute. Wir haben bereits mehrere angeschrieben, aber wir erhalten einfach keine Antwort. Vielleicht müssen wir auch dort noch einmal anrufen.
Das Zählen der Tage bis zum Urlaub konnte trotzdem beginnen, eine Handy-App macht es möglich Sobald ich auf mein Telefon gucke, strahlt mir jetzt der Countdown entgegen. Lange Zeit war die Zahl noch im dreistelligen Bereich. Was haben wir uns gefreut, als dort endlich die 99 stand. Doch am Tag der Zahl 50 sollte sich alles verändern.


Der Riesenschock: Der Corona-Virus! Die USA verhängt ein Einreiseverbot für alle Europäer!
Vorerst für 30 Tage. Und dann? Wird es verlängert? Oder darf man wieder einreisen und muss aber für 14 Tage in Quarantäne? Wird der Flug gecancelt? Müssen wir selbst stornieren? Bleiben wir auf unseren bereits gezahlten Rechnungen sitzen? Bekommen wir Erstattungen aus Kulanz? Kann der Urlaub trotzdem stattfinden? Uns schwirrten so viele Fragen im Kopf umher. Seitdem ist die Vorfreude auf unseren Urlaub verflogen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie es uns momentan geht. Genervt? Wütend? Hilflos? Ich weiß es nicht.
Drei Tage vorher hatten wir die Restzahlung für unseren Camper überwiesen. Am gleichen Tag haben wir unseren ESTA-Antrag gestellt und auch genehmigt bekommen. Und jetzt? Wie geht es weiter? Natürlich verfolgen wir die Nachrichten und ebenso die News unserer Fluggesellschaft. Bisher steht dort, dass Flüge, die ein Abflugdatum bis zum 30.04.2020 haben, können kostenlos umgebucht werden. Toll! Aber unser Flug soll am 01.05.2020 gehen. Also fallen wir (noch) nicht darunter. Und wenn? Auf welches Datum sollen wir dann umbuchen? Für den Rest des Jahres haben wir keine Möglichkeit mehr, einen vierwöchigen Urlaub zu nehmen. Wie ist es beim Camperverleih? Kann man dort auch stornieren oder umbuchen? Das werde ich in den nächsten Tagen versuchen zu klären. Momentan können wir nur alle Informationen für den Fall, dass es abgesagt werden muss, zusammentragen. Plan B könnte heißen, wir können es eventuell auf 2 Wochen in der zweiten Jahreshälfte kürzen und die Route entsprechend zu verringern. Ansonsten können wir nur abwarten, wie es sich entwickelt und hoffen, dass alles wie geplant stattfinden kann. Aktuell sind es also folgende Möglichkeiten:
- Die Lage wird sich normalisieren und der Urlaub kann wie geplant stattfinden.
- Das Einreiseverbot wird verlängert und die Flüge werden gecancelt. Dann würden wir auf Plan B umsteigen und die kürzere Variante versuchen umzusetzen.
- Das Einreiseverbot wird nach den geplanten 30 Tagen aufgehoben, aber bei Einreise muss man für 14 Tage in Quarantäne: Diese Möglichkeit versuchen wir zu verdrängen, weil dies die schlimmste für uns wäre.
Drückt uns die Daumen. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Alles Liebe und bis bald

Update:
Unsere Reise wurde komplett storniert. Erst der Hinflug, dann fingen die Campingplätze an uns anzuschreiben, dann wurde der Rückflug gecancelt. Am Ende haben wir versucht unser Geld für den Camper zurück zu bekommen. Das war leider nicht so einfach. Zuerst erhielten wir einen Gutschein. Ein paar Wochen später (ich wollte mich nicht mit dem Gutschein abfinden) habe ich eine Anwaltskanzlei angeschrieben. Obwohl sie uns nicht viel Hoffnung machten, haben wir am Ende alles erstattet bekommen.
Am Ende können wir sagen, dass wir ca. 150 EUR verloren haben durch Stornogebühren. Das ist noch überschaubar und verschmerzbar. Jetzt liegt die Planung vorerst auf Eis. Mal sehen, wann der Traum gelebt werden kann.
Bleibt gesund.
Alles Liebe und bis bald

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