Spanisch-Fernstudium


Endlich habe ich mich entschieden, Spanisch richtig zu lernen.

 

Warum ich hier über mein Fernstudium schreibe? Weil ich finde, dass es auch eine Art Reise ist. Eine Reise in eine andere Sprache, ein anderes Land, eine andere Kultur.

 

Als im Sommer 2020 wieder ein Angebot für ein Fernstudium ins Haus flatterte und ich schon seit langem die Sprache, das Land und die Leute liebe, machte ich mir erneut Gedanken: machst du es oder nicht?! Mein Mann hat mir den nötigen Schubs gegeben: "Wenn nicht jetzt, wann dann? Du überlegst schon so lange. Mach es!"

 

Frei nach dem Motto "du willst es doch auch", habe ich mich endlich angemeldet.

 

Im Juli 2020 erhielt ich mein Startpaket. Ich bin gespannt, wie ich mich schlagen werde.

 

Muchos saludos


Juli 2021: Das erste Jahr lief noch ganz gut. Zu Beginn war ich froh, dass ich nicht völlig ohne Vorkenntnisse in den Kurs gegangen bin. Ich glaube, ich wäre sofort verzweifelt. Das Lehrbuch mit den ersten 18 Lektionen war relativ zügig durchgearbeitet. Selbst meine Noten können sich sehen lassen. Aber mit dem nächsten Heft wurde es recht heftig. In jedem neuen Kapitel lernt man eine neue Zeit. Wann benutze ich diese Zeit? Wie wird sie gebildet? Ach, das ist ein unregelmäßiges Verb...

Mittlerweile habe ich zwei Mädels vom gleichen Kurs kennengelernt. Wir schicken uns jeden Tag fleißig Nachrichten, Sprachnachrichten oder Fragen zum Lernstoff. Ebenso gibt es jetzt wieder einen Audiochat. Anfangs nur einmal im Monat, mittlerweile versuchen wir, ihn zweimal im Monat wahrzunehmen. Der Dozent ist Gott sei Dank recht locker drauf und die Kurse machen echt Spaß. Nur eines stört ein wenig: Zu jedem Audiochat bekommen wir vorab Aufgaben zum Bearbeiten. Leider oft sehr kurzfristig. Ich weiß manchmal nicht, wann ich was machen soll. Es ist schon ziemlich anstrengend, den Spanisch-Kurs neben dem Vollzeitjob durchzuziehen.

 

Nach einem Jahr habe ich grad ein Motivationstief. Das Lehrheft hatte es in sich. Immer wieder muss man eigene Texte schreiben. Manchmal weiß ich nicht einmal auf Deutsch, was ich schreiben soll. Wie soll ich das dann auf Spanisch machen?


 

Oktober 2021: Das Tief hält sich nach wie vor sehr hartnäckig. Meine Regelstudienzeit ist um. Aber ich versuche am Ball zu bleiben. Ich lerne fleißig Vokabeln per App auf dem Handy. Aber die letzte ESA meiner Grammatikeinheit will einfach nicht aufs Papier. Wenn ich die endlich abschließen kann, ist meine erste Lektüre für den Kurs dran. Reizt mich nicht unbedingt. Vielleicht kann ich mich deshalb nicht aufraffen?

Es ist im Job leider auch sehr stressig. Abends bin ich einfach zu kaputt, mich dem Spanischstudium zu widmen. Vielleicht sollte ich mal eine Woche in Spanien in einer Sprachschule buchen?

 

Es ist ziemlich schwierig, Job, Privatleben und Sprachstudium unter einen Hut zu bringen. Wer schafft das in der Regelstudienzeit? Das ist mir absolut schleierhaft. So ganz auf sich allein gestellt, ist es schwer. Die Mädels vom Audiochat versuchen mich immer aufzubauen und zu motivieren. Das ist lieb.


Dezember 2021: So langsam muss ich mal die Kurve kriegen und diese blöde ESA abschließen. Die ersten Aufgaben habe ich bereits erledigt. Aber diese Freitexte sind nach wie vor offen:

  • Was würdest du in einem Sabbatjahr machen?
  • Schreib über die Vor- und Nachteile, wenn sich ein Teil vom Land abspalten will.
  • Wie habe ich meine Berufswahl getroffen und welchen Einfluss hatten meine Eltern?

Super Themen. Mir will einfach nichts einfallen. Mein Vorsatz fürs nächste Jahr: Pobacken zusammenkneifen und ran an den Speck!!!


Januar 2022: Ich versuche meinen Vorsatz umzusetzen. Gar nicht mal so einfach. Von vier Wochenenden (in der Woche komme ich nicht wirklich zum Lernen) lag ich ein Wochenende krank auf der Couch und an den drei anderen Wochenenden waren wir unterwegs. Aber so langsam geht es weiter. Zwei der drei Texte sind geschrieben. Für den letzten Text habe ich wenigstens schon Stichworte in Deutsch notiert. Mein Ziel ist es, dass die ESA Ende Januar versendet werden kann. Danach darf ich dann die erste zum Kurs gehörende spanische Lektüre lesen "Réquiem por un campesino español" von Ramón J. Sender.

 

Update (07.02.2022): Ich habe es tatsächlich geschafft und die schriftliche ESA zum 3. Lernpaket Ende Januar eingereicht. Mit der Note war ich sehr zufrieden und die mündliche ESA habe ich heute auch versendet.

 


 

Februar 2022: Das erste Kapitel der Lektüre ist fertig (gelesen, Zusammenfassung geschrieben, Fragen zum Text beantwortet). Das zweite Kapitel habe ich auch schon begonnen. Ich hoffe, dass ich jedes Wochenende ein Kapitel fertigstellen kann, damit ich langsam die verlorene Zeit wieder etwas aufholen kann.